Academic
Refo500 Academic Studies, Volume 99: Visionen und Praktiken religioser Toleranz: Die Reformation als Eposchenschwelle
Outline: Nach der Reformation waren Regeln für den Umgang mit Anders- gläubigen, Nonkonformisten und Glaubensgegnern erforderlich. Wer als Ketzer galt, war nach Sebastian Castellio eine Frage der Perspektive. Die Konkordanz der Glaubenssysteme, die von römisch-katholischen Intellektuellen angestrebt wurde, setzte zwar Kenntnisse des Islams und des Judentums voraus, schien aber nur durch Missionierung realisierbar. In Siebenbürgen wurde unter osmanischer Herrschaft zeitweise religiöse Toleranz gewährt. Die in diesem Band erstmals vorgestellten Ideen, wie Glaubensfreiheitpolitikch umsetzbar wäre, sind von Diskursen der Reformationszeit inspiriert und verarbeiten die Erfahrungen von Glaubensflüchtlingen. Ob in islamischen Ländern eine Refor- mation nach Luthers Vorbild als Schritt zur gesellschaftlichen Modernisierung geeignet wäre, erörtern muslimische Intellek- tuelle bis heute.
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